Die Mär vom Fachkräftemangel – Eine andere Perspektive
- Antipasti Misto
- 30. Aug. 2024
- 2 Min. Lesezeit

"Fachkräftemangel" – ein vielbeschworenes Mantra in der deutschen Wirtschaft. Doch stimmt das wirklich?
Immer wieder hören wir von Unternehmen, insbesondere aus der Industrie, dass sie unter einem akuten Fachkräftemangel leiden. Offene Stellen blieben monatelang unbesetzt, wichtige Projekte könnten nicht umgesetzt werden – so das gängige Narrativ.
Aber ist das Bild wirklich so eindeutig? Ich wage zu behaupten: Nein. Denn der vermeintliche Fachkräftemangel ist oft weniger ein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften als vielmehr ein Missmatch zwischen den Anforderungen der Unternehmen und den Erwartungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Sprich es finden sich keine Fachkräfte, die zu den Konditionen der Unternehmen arbeiten wollen.
Was steckt wirklich hinter dem "Fachkräftemangel"?
Unattraktive Arbeitsbedingungen: Viele Unternehmen bieten trotz des angeblichen Fachkräftemangels oft immer noch unzureichende Arbeitsbedingungen: geringe Löhne, unsichere Beschäftigungsverhältnisse, hohe Arbeitsbelastung und wenig Entwicklungsmöglichkeiten.
Veraltete Vorstellungen: Die Industrie scheint oft an veralteten Vorstellungen von Arbeit festzuhalten. Flexibilität, Work-Life-Balance und sinnstiftende Tätigkeiten sind für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer heute zentrale Kriterien – und werden von vielen Unternehmen nicht ausreichend berücksichtigt.
Mangelnde Attraktivität der Branche: Die Industrie kämpft zunehmend um den Nachwuchs. Viele junge Menschen sehen in anderen Branchen, wie der IT oder dem Dienstleistungssektor, attraktivere Karrierechancen.
Was bedeutet das für Unternehmen?
Anstatt weiterhin den Mangel an Fachkräften zu beklagen, sollten Unternehmen ihre eigenen Strukturen und Angebote hinterfragen. Es ist Zeit für einen Paradigmenwechsel:
Attraktive Arbeitsbedingungen schaffen: Höhere Löhne, flexible Arbeitszeitmodelle, Weiterbildungsmöglichkeiten und eine positive Unternehmenskultur sind entscheidende Faktoren für die Mitarbeiterbindung.
Digitalisierung vorantreiben: Die Digitalisierung bietet zahlreiche Möglichkeiten, Arbeitsabläufe zu optimieren und die Attraktivität von Arbeitsplätzen zu steigern.
Nachwuchsförderung: Unternehmen sollten sich stärker für die Ausbildung und Qualifizierung junger Menschen engagieren und ihnen attraktive Einstiegsmöglichkeiten bieten.
Freelancer als flexible Lösung
Neben der Kritik an den Arbeitsbedingungen und der Attraktivität der Branche bietet der Einsatz von Freelancern eine vielversprechende Alternative. Freelancer sind oft hochqualifiziert und spezialisiert auf bestimmte Aufgabenbereiche. Sie können Unternehmen schnell und flexibel mit dem benötigten Fachwissen unterstützen, ohne dass langfristige Arbeitsverhältnisse eingegangen werden müssen.
Know-How: Unternehmen können sich hier spezialisiertes Wissen bspw. zur Digitalisierungs in Haus eholen
Skalierbarkeit: Unternehmen können ihre Belegschaft je nach Auftragslage flexibel anpassen und so Kosten sparen.
Spezialwissen: Freelancer bringen oft ein hohes Maß an Spezialwissen mit, das in Unternehmen oft fehlt.
Schnelle Verfügbarkeit: Projekte können schneller umgesetzt werden, da Freelancer in der Regel kurzfristig einsatzbereit sind.
Motivation: Freelancer sind oft hochmotiviert und identifizieren sich stark mit ihren Projekten.
Fazit
Der Fachkräftemangel ist ein komplexes Problem, das nicht allein durch die Einstellung zusätzlicher Mitarbeiter gelöst werden kann. Unternehmen sollten ihre Recruiting-Strategien überdenken und die Vorteile der Zusammenarbeit mit Freelancern stärker berücksichtigen. Eine Kombination aus festangestellten Mitarbeitern und Freelancern kann dazu beitragen, die Flexibilität und Effizienz von Unternehmen zu steigern und den Fachkräftemangel zu mildern.
Was Denkt ihr steckt hinter dem Fachkräftemangel? Teilt gerne eure Gedanken in den Kommentaren!
Foto von Marc Mueller: https://www.pexels.com/de-de/foto/grunblattrige-pflanzen-380768/




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